Smarte Räume statt smarter Maschinen: Studenten der HS Pforzheim realisieren Digitalisierungsprojekt mit Asseco-Technik

Praxisprojekt gegen den Fachkräftemangel

Daten sind das Gold des digitalen Zeitalters. Doch bevor diese in der Praxis genutzt werden können, müssen sie zunächst erfasst, übermittelt und verarbeitet werden. Eine Herausforderung, der sich gerade Unternehmen im Industrie-4.0-Kontext gegenübersehen, etwa wenn bestehende Maschinenparks nativ keine Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Wie eine effiziente Datenerfassung und -übertragung in solchen Fällen dennoch umgesetzt werden kann, haben Studierende der Hochschule Pforzheim in einem Praxisprojekt erarbeitet: Anstelle von Maschinen statteten sie Seminarräume mit Sensoren aus und entwickelten so ein System zur visuellen Darstellung von Raumdaten. Fachlich unterstützt wurde das Projekt vom Karlsruher ERP-Spezialisten Asseco Solutions, dessen Industrie-4.0-Komponenten die technische Grundlage für die Verarbeitung und Darstellung der Daten bildete.

Digitales Monitoring von Verfügbarkeit und Zuständen

Die Hauptaufgabe für die Studierenden bestand darin, Informationen zur Belegung einzelner Räume sowie weitere Daten wie Temperatur, Helligkeit oder Luftqualität zu erfassen und in die Cloud zu übertragen. Daraufhin sollten die gesammelten Informationen visuell aufbereitet und anderen Studierenden und Mitarbeitern der Hochschule mithilfe einer Web-Applikation zur Verfügung gestellt werden, die sich so auf einem hochschulinternen Bildschirm über die Belegung bestimmter Vorlesungs- bzw. Laborräume informieren können – analog zu einem Produktionsverantwortlichen, der über eine Applikation freie Kapazitäten und Zustände seiner Maschinen einsehen kann.

Acht Studierende der Studiengänge Wirtschaftsinformatik, Management & IT sowie Digital Enterprise Management bearbeiteten das Projekt unter Anleitung von Prof. Dr.-Ing. Joachim Schuler im Sommersemester 2020. Die Komponenten zur Cloud-Umgebung stellte die Asseco Solutions zur Verfügung, deren Experten die Studierenden auch bei den technischen Entwicklungsprozessen unterstützten.

Marco Bux, Senior Product Manager bei Asseco und technischer Betreuer des Projekts fügt an: „Mobilität, sichere Datenübertragung in die Cloud und die Verfügbarkeit der Daten zu jedem beliebigen Zeitpunkt wird in der heutigen Zeit zunehmend zentraler. Im Rahmen des Projektes konnten die Studierenden erste Gehversuche mit Microservices und Cloud Computing als Middleware in einer modernen IT-Infrastruktur machen und diese selbst durch programmierenden Eingriff erweitern. Es handelt sich hierbei um die gleiche innovative Technik, die für das APplus-Cloud-Backend eingesetzt wird und die z. B. das Servicemodul SCS in die ERP-Landschaft von APplus einbindet.“

Praxisprojekt mit Zukunft

Die Grundlage für die Datenerfassung bilden Sensoren, die in den zu überwachenden Räumen installiert wurden. In regelmäßigen Abständen führen diese nun Messungen zu den gewünschten Parametern durch. Die Daten werden mithilfe eines Embedded-Computers an den APplus-Connector in der Cloud gesendet. Dort wiederum werden sie umgewandelt und an eine grafische Benutzeroberfläche gesendet, welche die Informationen zu den entsprechenden Räumen für Anwender einsehbar macht. Um die Aktualität der Daten zu gewährleisten, sendet die Oberfläche regelmäßige Anfragen an die Cloud.

Derzeit läuft die Testphase der digitalen Raumüberwachung, die zunächst für eine begrenzte Anzahl an Hochschulräumen implementiert wurde.

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